Stadtrat verweigert Genehmigung für Nutzung der Görtenrother Sandgrube - Jagdpächter befürchtet Wertminderung
BURGKUNSTADT Der Stadtrat gab in seiner jüngsten Sitzung grünes Licht für die Aufstellung eines qualifizierten Bebauungsplanes für den Bereich Sportzentrum Schulen. Abgelehnt wurde hingegen die Errichtung einer Motorsportanlage auf dem Gelände der Sandgrube Dietz in Gärtenroth. Zweiter Bürgermeister Jürgen Vonbrunn, der die Sitzung am Dienstag leitete, gratulierte eingangs die Inhaber des Landgasthofes “Zum Anker” in Weidnitz, Gerhard und Traudi Hühnlem, die Kreissieger im Landeswettbewerb Bayerische Küche geworden sind. Unter Beifall überreichte Vonbrunn Blumen und ein Präsent. Bedingt durch den Ausbau des Gymnasiums zum Vollgymnasium, die Einführung der R 6 in der Realschule und des G 8. im Gymnasium und die damit verbundene Zunahme der Schülerzahlen an beiden Schulen ist sowohl Erweiterungsbedarf bei den Räumlichkeiten wie auch bei den Sportstätten gegeben.
Erweiterung unmöglich
Die Erweiterung der Sportstätten direkt an den Schulen sei in der geforderten Größe nicht möglich, betonte Vonbrunn. Das gelte auch für die Räumlichkeiten. Als Lösung biete sich an, die Sportstätten zu verlagern und dabei in der geforderten Größe auszubauen und den Bereich der bisherigen Sportstätten an den Schulen für eine Erweiterung der Räumlichkeiten sowie für zusätzlichen Pausenhof und Parkplätze zu nutzen.
Ein Konzeptentwurf des Architekturbüros Huth wurde sowohl vom Stadtrat als auch beim Besuch von Staatsministerin Monika Hohlmeier von allen Beteiligten als optimale Lösung begrüßt. Dabei sei vorgesehen, die Sportstätten in den Talleitengraben nördlich der Kirchleiner Straße zu verlegen.
4,38 Hektar
Der Bürgermeister und Oberamtsrat Manfred Schardt erläuterten die Maßnahme zur Aufstellung eines Bebauungsplanes, der die Bezeichnung Sportzentrum Schulen erhalten soll. Gleichzeitig sollte die Ausweisung des Baugebietes in die Änderung des Flächennutzungsplanes aufgenommen werden. Dies wurde vom Plenum einstimmig akzeptiert. Das Baugebiet hat eine Größe von rund 4,38 Hektar. Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes wurde das Architekturbüro Huth, Burgkunstadt, beauftragt.
Der Motorsportclub Kasendorf beantragt eine immissionsschutzrechtliche Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb einer Motorsportanlage auf dem Gelände der Sandgrube Dietz in der Gemarkung Gärtenroth. Das Gelände ist nach Mitteilung des Bürgermeisters als Fläche für die
Landwirtschaft sowie als Steinbruch ausgewiesen. Während einer Ortsbesichtigung mit Vertretern des Landrateamtes, des Antragstellers und dei Jagdgenossenschaft wurde das Für und Wider der beabsichtigten Sportanlage erörtert. Immissionsschutzrechtlich wurde von den Vertretern des Antragstellers vorgebracht, dass nur ein Übungsparcours mit zehn bis zwölf Trialsektionen angelegt werden soll, was keinen überhöhten Lärmpegel verursachen würde. Das Trainingsgelände werde nicht verändert oder modelliert.
Wieder sofort abbauen
Nach Trainingsende würden alle Sektionen sofort wieder abgebaut und der Abfall sachgemäß entsorgt. Moto-Cross oder Rundrennensport würden nicht durchgeführt. Die Motorsportanlage soll ganzjährig immer samstags von 10 bis 18 Uhr und sonntags von 9 bis 11.30 Uhr benutzt werden. Außerdem sei Sportzeit von April bis Oktober immer mittwochs von 17 bis 20 Uhr.
Der Vorsitzende der Jagdgenossenschaft Gärtenroth sprach sich auch im Namen des Jagdpächters gegen die Genehmigung der Motorsportanlage aus, da durch die Lärmbelästigung eine Beeinflussung des Jagdbogens und damit auch eine Wertminderung zu erwarten sei. Dies unterstrich auch die Untere Jagdbehörde am Landrats-
Das Gelände ist nicht mit einem öffentlichen Weg erschlossen und verfüge auch über keinen Wasser- und Kanaianschluss. Eine Toilettenanlage ist nicht geplant. Das Gelände ist mittels eines nicht gewidmeten Waldweges erreichbar. Von der Bauabteilung des Landratsamtes wurde als Kompromiss vorgeschlagen, dass die Anlage nur für zwei Jahre und nur für den Schüler- und Jugendsport genehmigt wird. Bis dahin soll sich der MSC Kasendorf ein neues Sportgelände suchen. Dies lehnen aber die Motorsportler und die Jagdgenossenschaft ab.
Nicht amortisiert
Der MSC Kasendorf verweist auf seine Investitionen, die sich nach zwei Jahren nicht amortisiert haben. Die Jagdgenossenschaft und der Sandgrubenbesitzer befürchten, dass damit eine Dauereinrichtung geschaffen wird. Vonbrunn zeigte Verständnis für diese Befürchtungen. Durch die Lärmbelästigung, vor allem beim Trialsport, werde die Tierwelt erheblich beeinflusst. Außerdem sei die Erschließung für die Anlage nicht gesichert. Dies unterstrich auch der Fraktionssprecher der CSU, Günter Knorr. Auch das angrenzende Jagdrevier Mainroth würde dadurch erheblich beeinträchtigt. Ähnlich äußerte sich Gärtenroths Ortssprecher Edwin Bauersachs.
Zustimmung signalisierte Michael Doppel (FWG). Der Antrag wurde bei einer Gegenstimme abgelehnt.
Org. Nordbayrischer Kurier